Was verdienen Priester?

Was verdienen katholische Priester in Deutschland? Darüber berichtete Ende Juni das offizielle Internet-Portal der deutschen Kirche, „katholisch.de.“

Bei der Bezahlung ihrer Pfarrern orientieren sich die Bistümer im Regelfall an der Besoldung von Staatsbeamten im höheren Dienst, überwiegend an den Klassen A 13 und A 14. Damit werden Pfarrer wie Studien- bzw. Oberstudienräte, also Gymnasiallehrer bezahlt. Wie sich die Beamtengehälter von Bundesland zu Bundesland unterscheiden, gibt es auch bei den Pfarrergehältern eine große Spanne: Im Bistum Regensburg geht es als junger Pfarrer mit gut 3.400 Euro im Monat los, zum Ende der Berufslaufbahn sind es dann etwa 1.000 Euro mehr. Ein Pfarrerposten im Bistum Limburg bringt je nach Alter am Anfang 2.600 Euro ein und endet mit 4.500, im finanzstarken Köln sind es 3.200 bis 5.000 Euro, die Hauptstadt zahlt zwischen 2.700 und 3.500 Euro. Kapläne bekommen etwas weniger: Der Unterschied beträgt zwischen knapp 100 (Erzbistum Köln) bis zu 1.000 Euro (Bistum Regensburg) bei den Einstiegsgehältern. Pfarrer liegen damit auch im Vergleich zu anderen Berufsgruppen im Mittelfeld, schreibt „katholisch.de“. Allerdings gibt es auch Bistümer, die weniger zahlen: So beginnt ein Pfarrer im Bistum Magdeburg mit 2.800 Euro, am Ende seines Berufslebens sind es 3.600 Euro. Ein Vikar ohne Pfarrexamen muss sich mit anfangs knapp 2.000 Euro zufrieden geben, er endet mit 2.600 Euro. Üblich sind darüber hinaus ein Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie besondere Zuwendungen. Die gibt es etwa für Religionsunterricht, aber auch Wohnungszulagen sind verbreitet: Laut den Besoldungsordnungen der Bistümer gibt es dafür in Köln 820, in Limburg 640 und in Berlin 530 Euro. Wer in Köln als Priester im Generalvikariat arbeitet, erhält eine Zulage wie Laien „in vergleichbarer Funktion“, außerdem gibt es Extrageld etwa für die Krankenseelsorge. Die Erzdiözese Berlin gibt Funktionszulagen für weitere Ämter neben dem Pfarramt.

Auch das Auskommen der deutschen Bischöfe orientiert sich an Beamten, hier aber an der höheren Besoldungsordnung B – wiederum mit regionalen Unterschieden. Somit ist die Bezahlung von Bischöfen zum Teil mit der von Staatssekretären vergleichbar. Grob gesagt bekommen Erzbischöfe etwa 12.000 Euro Grundgehalt im Monat, andere Diözesanbischöfe liegen bei 9000 bis 10.000 Euro monatlich. Es kommen Dienstwohnungen und –wagen dazu, inklusive Chauffeur.

Einen wichtigen Unterschied gibt es hier aber. Während Pfarrer, Pfarrvikare oder Kapläne aus Kirchensteuermitteln bezahlt werden, werden Bischöfe, Weihbischöfe und Domkapitulare in der Regel aus der Staatskasse entlohnt. Diese Konstruktion ergibt sich aus dem noch zur Zeit Napoleons ausgehandelten Reichsdeputationshauptschluss, mit dem die Kirchen bis heute für Enteignungen aus der Zeit der Säkularisation entschädigt werden. Allerdings zahlt der Staat die Bischofsgehälter nicht direkt. Vielmehr gibt es Pauschalzahlungen der Länder an die Bistümer, die das Geld für Personal- und Sachkosten verwenden.


Aus: PUR-magazin 7-2019, Foto: gjohnstonphoto / istockphoto.com