Vergebung – das größte Geschenk!

In seinem wunderbaren neuen Film „Das größte Geschenk“ zeigt Juan Manuel Cotelo (Produzent der Filme „Marys Land“ und „Footprints“) Menschen, die vergeben konnten, obwohl ihnen unvorstellbares Leid zugefügt worden war. Und er beweist, dass Vergeben frei und glücklich macht.

Eine der bewegenden Geschichten, die Cotelos neuer Film „Das größte Geschenk“ erzählt, ist das Schicksal der Spanierin Irene Villa.

Sie ist ein aufgewecktes, sportliches Kind und sollte am Nachmittag des 17. Oktober 1991 ein Basketballturnier für ihre Schule spielen. Doch es kommt anders. Auf dem Weg zur Schule werden sie und ihre Mutter Opfer eines Autobombenanschlags durch die baskische Terrororganisation ETA. Dabei verliert Irene beide Beine und drei Finger der linken Hand, ihre Mutter einen Arm und ein Bein. Wie geht ein zwölfjähriges Mädchen mit so einem Schicksalsschlag um? Wäre es nicht besser gewesen, man lässt sie sterben, wie ihr verzweifelter Vater im ersten Entsetzen den Ärzten sagt?

Noch kurz vor dem Attentat äußert Irenes Mutter angesichts eines durch die ETA ermordeten Mädchens: „Wenn mir das passieren würde, dass jemand meiner Tochter auch nur ein Haar krümmt, ich würde mein ganzes Leben an nichts anderes als an Rache denken.“ Als sie jedoch selbst betroffen ist, versteht sie spontan, weil Gott es ihr es ins Herz gibt: Weder sie noch ihre Tochter könnten so jemals glücklich weiterleben.

Daher sagt sie zu ihrer Tochter: „Mein Kind, wir haben zwei Möglichkeiten, entweder verbringen wir unser Leben vol­ler Hass auf die Terroristen, sind verbittert und unglücklich, denn wir haben jedes Recht dazu, nach dem was uns passiert ist, oder wir entscheiden uns, dass unser Leben heute beginnt und wir dafür kämpfen, es wie früher zu genießen und glücklich zu sein. Du entscheidest, und ich werde an deiner Seite sein.“ Die 12-­jährige Irene antwortet: „Ich habe es mir schon überlegt, Mama. Ich bin ohne Beine geboren worden.“ Dieser Gedanke hilft ihr, niemandem die Schuld an ihrem Schicksal zu geben, sondern es selbst in die Hand zu nehmen. Sie kann vergeben und trotz schwieriger Jahre mit vielen Operationen, Schmerzen und Hindernissen mit Hoffnung in die Zukunft schauen. Sie schafft – trotz monatelangem Krankenhausaufenthalt – sogar noch das Schuljahr, lernt neue Sportarten wie Fechten, Kajakfahren, Tauchen und Skifahren … schließt drei Studiengänge ab, heiratet und wird Mutter von drei Kindern. Heute hält sie Vorträge für Versöhnung und ist für ihre Fröhlichkeit und ihren Optimismus bekannt. Die Bereitschaft zu vergeben, hat ihr das Leben neu geschenkt. Denn nur durch die Vergebung konnte sie sich zu einem Leben aus dem Glauben, ohne Hass, Traurigkeit und Verbitterung befreien, das ihr die Kraft gab, nach vorn zu blicken.

In Deutschland ist der sehenswerte Film „Das größte Geschenk“ dank des Engagements vieler Zuschauer derzeit in verschiedenen Kinos zu sehen. Bei der Verbreitung des Films sind die Produzenten nämlich auf diese Mithilfe angewiesen. „Werden Sie Botschafter der Vergebung, indem Sie sich dafür einsetzen, dass dieser Film auch in ihrer Umgebung ins Kino kommt“, bitten daher die Macher dieses Films. Informationen zum Film und Hinweise, wie er auch in Ihrer Stadt ins Kino kommen kann, erfahren Sie im Internet unter: www.dasgroesstegeschenk.com

Für PUR magazin sprach Martin Müller mit dem spanischen Regisseur von „Das größte Geschenk“, Juan Manuel Cotelo, anlässlich eines von „Softengine“ organisierten Auftritts des Filmemachers im pfälzischen Annweiler. Lesen Sie das Interview in der Ausgabe 12/2019.


Aus: PUR-magazin 12-2019, Foto: Privat